Selbstzensur offenbar gewünscht

Ich fühle mich elendig, schmutzig und schuldig. Eigentlich hätte ich es wissen müssen, das einschlägige Zitat von Kurt Tucholsky kenne ich. Mehrfach auch aus eigenem Erleben im Umgang anderer, zumeist Beteiligter, die ich anfangs anders eingeschätzt hatte und im Verlauf des Geschehens sich vollkommen anders darstellten, fast immer aus meiner Sicht positiver, was ich dann auch entsprechend in weiteren Blogeinträgen so darstellte.

„In Deutschland gilt derjenige, der auf den Schmutz hinweist, für viel gefährlicher als derjenige, der den Schmutz macht.“ – Kurt Tucholsky –

Das mich das Ereignis vom vergangenen Samstag nicht so schnell nicht tangiert, kann ich verstehen. Es ist letztlich zu persönlich gewesen, auch meine Vorfahren betreffend, die genau jene Einrichtungen des 3. Reiches durchleben mussten, die in dem besagten Satz genannt worden waren. Ein Faktum, über das ich bisher nicht gesprochen habe, das aber besteht. Ich habe an diesem Tag die zu erwartende Reaktion des Firmeninhabers völlig falsch eingeschätzt, der zum Zeitpunkt meines Postings vom Vorfall selbst keine Kenntnis hatte. Seine Reaktion bei Kenntnis aber hat mich sehr positiv überrascht. Er teilte mir mit, dass er sich von mir in meinem Facebook Post (da es dort nur einen, den ursprünglichen gab, kann es sich aus meinem Verständnis auch nur um diesen handeln) angegangen fühlt und erwartet von mir eine Löschung. Eine Reaktion die ich im gesamten Zusammenhang nicht verstehe, denn eine Löschung durch mich halte ich für eine Art von Selbstzensur, der ich nicht nur kritisch sondern ablehnend gegenüber stehe.

Durch meinen Tagebuch Eintrag vom 14.06. dachte ich, dass meine Änderung der Einschätzung zur Reaktion des Firmeninhabers zum Vorfall transparent dargestellt wurde. Lösche ich den ursprünglichen Post oder Teile davon werde ich in meinen Augen unglaubwürdig. Ob diese Einschätzung der Transparenz und Änderung sowie der Löschung von anderen geteilt wird, vermag ich nicht zu sagen. Aus meiner persönlichen Erfahrung jedoch, sehe ich als Folge eine längerfristige weitere Tätigkeit meiner Person in seinem Unternehmen als für mich nicht wirklich zielführend. An einer schnellen Beendigung meiner Arbeit dort hindern mich jedoch einfach private wirtschaftliche Zwänge. Zumindest sehe ich das heute so.